Am 3. Tag unserer Kreuzfahrt erreichte die Celebrity Millennium planmäßig morgens um 7 Uhr den Tenderhafen von Halong. Bereits für 6 Uhr hatten wir uns den Wecker gestellt, da wir uns bereits um 6.45 Uhr für die Tendertickets anstellen mussten. Da wir eine Gruppe mit ca. 20 Leuten aus dem Cruisecritc Forum waren und der Ausflug so schnell wie möglich starten sollte, wollten wir alle zusammen das erste Tenderboot nehmen. Nach einiger Wartezeit an der Ticketstation war es dann soweit und wir konnten als Gruppe das erste Tenderboot nehmen. Nach einer kurzen Fahrt im Tenderboot erreichten wir das Festland bzw. die Anlegestelle von Halong.
Da wir bei der Reiseplanung fast keine Informationen über den Hafen Halong Bucht / Cai Lan im Internet gefunden haben, hier für Euch ein paar grundlegende Informationen zum Tenderhafen Halong.
Informationen & Tipps zum Hafen Halong / Cai Lan
- Es handelt sich hier um einen Tenderhafen, die Schiffe liegen auf Reede und der Transport zum Festland wird durch die Tenderboote der jeweiligen Reederei durchgeführt.
- Die Überfahrt mit dem Tenderboot dauerte bei uns ca. 10 Minuten.
- An Land gibt es kein Hafengebäude, die jeweilige Reederei baut dort selbst ihre jeweiligen Schalter auf.
- Es gibt verschiedene Tenderanlegestellen. In unserem Fall war die Tenderstation gegenüber vom Wyndham Legend Halong Hotel.
- Taxis standen zu jeder Zeit ausreichend zur Verfügung.
- Die Taxifahrer sind nicht alle der englischen Sprache mächtig, man sollte eine genaue Adressbezeichnung am besten in vietnamesischer und englischer Sprache auf einem Zettel notiert haben. Ebenfalls ist für die Rückkehr zum Schiff die Adresse vom Hafen in schriftlicher Form hilfreich.
- US-Dollar wurden größtenteils akzeptiert, informiert Euch aber vorher bezüglich des Umrechnungskurses, damit Ihr ungefähr wisst, wieviel Ihr bezahlen müsst.
Cruise in der Halong Bucht
Wie geplant erwartete uns ein Tourguide am Pier in Halong. Mit einem Minibus wurden wir dann zum Tuan Chau International Terminal gebracht. Die Fahrt dauerte ca. eine halbe Stunde. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an Hotelgebäuden und div. kleinen Orten vorbei. Alles in Allem recht unspektakulär und nicht besonders sehenswert. Damit Ihr wisst, was Euch erwartet und damit Ihr einen besseren Eindruck erhaltet, hier ein paar Bilder.
Der Tourguide besorgte die Tickets und bereits nach kurzer Wartezeit konnten wir das Hafengebäude und die dortigen Souvenirgeschäfte passieren. Für unsere Reisegruppe stand ein komplettes Holzboot zur alleinigen Verfügung.
Das Boot
Unser angemietets Boot verfügte über zwei Etagen. In der unteren Etage saß man im trockenen Innenraum des Bootes. Die obere Etage war als Außendeck mit Sonnenliegen angelegt. Für unsere Gruppe war das Boot mehr als ausreichend und es hätten sicherlich noch weitere Passagiere Platz gehabt. Der Allgemeinzustand besonders des oberen Außendecks war schon sehr abenteuerlich. Durch die dort verbauten Holzbohlen hatte man an manchen Stellen das Gefühl, daß man mit seinem Fuß durch den Boden durchbrechen würde.
Was wir auch sehr komisch fanden, ist die Bauweise dieser Boote. Der Kapitän steuert das Boot vom hinteren Teil des Bootes aus. Dadurch wurden wir mehrfach gebeten uns nur an den Seiten des Sonnendecks aufzuhalten, damit der Kapitän eine bessere Sicht hatte. Auch das man sich an das Holzgeländer nicht anlehnen sollte, steigerte in keinster Weise unser Sicherheitsgefühl.
Reiseroute in der Halongbucht
Als wir die Tour gebucht hatten, hieß es, dass es die Möglichkeit gibt, eine Reiseroute in der Halongbucht zu wählen, die weniger touristisch sei. Da wir bereits vorher im Internet gelesen hatten, dass an manchen Tagen Boot an Boot an den jeweiligen Sehenswürdigkeiten liegt, stimmten wir zu diese Route zu wählen. Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass dies unserer Meinung nach keine gute Wahl war.
Bereits nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir die Einfahrt der Halongbucht und konnten die ersten spektakulären Felsformationen schemenhaft erkennen.
Immer wieder tauchten weitere Felsen und Buchten an den Ufern auf. Doch bereits nach kurzer Zeit war uns klar, diese Sehenswürdigkeit ist unserer Meinung nach überwertet. Je länger man mit dem Boot unterwegs ist, desto langweiliger wird die Fahrt, da es außer Felsformationen nicht viel zu sehen gibt.
Höhlenbesuch in der Halongbucht
So schipperten wir also weitere 2 Stunden durch die Halongbucht, bis wir schließlich an unserem ersten Stopp einer Höhle angekommen waren. Der Tourguide lobte die Höhle als Topsehenswürdigkeit in den höchsten Tönen und so machten wir uns an den Aufstieg. Nach über 100 unebenen Treppenstufen, die auch noch wegen Sand extrem rutschig waren, standen wir vor dem kleinen Eingangsloch der Höhle. Ihr müsst hier wirklich gut zu Fuß sein und aufpassen, um die Kletterei in der Höhle zu schaffen. Außerdem solltet Ihr auf jeden Fall gutes rutschfestes Schuhwerk haben. In der Höhle selbst gab es dann ein paar Tropfsteinformationen zu sehen. Der Weg durch die Höhle führte dann zu einem Aussichtspunkt. Danach machten wir uns erneut auf den mühsamen Abstieg.
Am Boot wieder angekommen wurde uns ein Mittagessen serviert, dass in unserem Tourpreis inkludiert war.
Was wir etwas unverschämt fanden, war der Preis für Getränke. Für eine Flasche Supermarktwein $30 zu verlangen, ist einfach zu viel. Ansonsten bestand das Mittagessen aus mehreren Gerichten, die wie in Vietnam üblich zum Teilen an den Tischen serviert wurden. Es gab Meeresfrüchte, Frühlingsrollen, Reis und Obst. Alles in allem ok und sehr schmackhaft.
Schwimmendes Dorf und Perlenfarm Halongbucht
Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir ein sogenanntes schwimmendes Dorf. Als ersten besuchten wir die dort ansässige Perlenfarm. Hier wurde uns demonstriert, wie man Perlen züchtet und für die Schmuckindustrie aufbereitet.
Danach gab es noch die Gelegenheit mit kleinen Bambusbooten weiter in die Halongbucht hineinzufahren und sich die Perlenzucht im Wasser anzusehen. Darauf haben wir aber verzichtet. Auch die Bambusboote erschienen uns nicht sehr sicher. Auch für die Kayaks konnten wir uns irgendwie nicht begeistern.
Also blieben wir lieber an Bord des Bootes und kümmerten uns nochmals um den Verbleib des vermissten Koffers. Als auch die anderen unserer Reisgruppe wieder zurück waren, starteten wir den Rückweg.
Es war mittlerweile früher Nachmittag und der Tourguide erklärte, dass wir nun noch einen Rückweg von ca. 2,5 Stunden Fahrzeit mit dem Boot vor uns hatten. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet und die Rückfahrt zog sich wie ein altes Kaugummi.
Durch den einsetzenden Dunst konnten wir draußen auch kaum noch etwas erkennen und die Temperaturen um die 15 Grad waren draußen an Deck auch nicht sehr erträglich.
Gegen 17 Uhr erreichten wir endlich wieder das Terminal. Schnell ging es in den Bus. Nach einer halben Stunde Busfahrt und dann nochmals einer Fahrt mit dem Tenderboot waren wir dann gegen 18 Uhr endlich wieder zurück an Bord der Celebrity Millennium.
FAZIT:
Weder die Halongbucht als Sehenswürdigkeit an sich, noch die angeblich nicht ganz so touristische Tour hat uns gefallen. Die gesamte Tour war uns eindeutig zu lang. Unserer Meinung nach reicht auch eine Halbtagestour aus, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Auch bezüglich des Wetters kann man hier sehr oft Pech haben und der dann vorhandene Nebel nimmt einem oftmals sämtliche Sicht auf die Felsenlandschaft.
5 Comments
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Hallo ihr zwei
da seid ihr nicht alleine mit der Meinung. Momentan sind wir wieder in Vietnam waren letztes Jahr bereits dort.
Im vergangenen Jahr haben wir die Tour gemacht – die ging bei uns zwar nur ein Tag jedoch fanden wir sie nicht wirklich besonders bzw. so toll wie häufig von anderen gehört.
Viele Grüße
Lisa
Hallo Lisa, danke für Deine ehrliche Antwort. Mittlerweile haben wir mit sehr vielen reisebegeisterten und viel gereisten Freunden & Bekannten gesprochen und es waren sehr viele dabei, die das Gleiche wie wir in Bezug auf die Halongbucht empfunden haben. Wir bleiben dabei, wenn uns irgendetwas nicht gefällt, schreiben wir auch dazu weiterhin Beiträge. Es ist nun mal nicht alles immer perfekt.
Viele Grüße zurück
Danni
ich war ja selbst noch nicht in vietnam aber es steht definitiv auf meiner reiseliste und somit auch die halong bucht. ich gehe zwar schon noch davon aus, dass mir dieses naturwunder schon gut gefallen wird, allerdings werd ich mich darauf gefasst machen, dass vielleicht etwas zu viel wind um die halong bucht gemacht wird. ich selbst war auch schon mal von einer beliebten und gehypten sehenswürdigkeit enttäuscht: dem yosemite park in california. ich hatte zu hohe erwartungen an den park… weil ich soviel schwärmerei darüber gehört habe. darum: sich immer selbst vor ort ein bild machen, dann weiß man bescheid
Liebe Grüße, Veronika
Hallo Veronika,
Dein Kommentar bezüglich Sehenswürdigkeiten trifft den Nagel auf den Kopf. Wir wünschen Dir auf jeden Fall viel Spaß in Vietnam, falls es Dich doch irgendwann dorthin verschlägt. Uns würde dann auch Deine ehrliche Meinung nach dem Besuch interessieren!