Wie Ihr ja wisst, hatten wir letztes Jahr unsere erste Flusskreuzfahrt mit der Asara von Phoenix Reisen unternommen und waren absolut begeistert. Einer der Hauptkonkurrenten von Phoenix auf dem deutschen Markt ist sicherlich momentan A-ROSA. Auch wir hatten schon öfters ein Auge auf diese Reederei geworfen und waren dementsprechend ganz angetan, als sich die Möglichkeit zu einer kleinen Stippvisite an Bord der A-ROSA Brava ergab.
Anreise zur Flusskreuzfahrt A-ROSA Brava
Unsere Kurzkreuzfahrt startete ab Köln, dementsprechend hatten wir auch dieses Mal nur eine kurze Anreise. Bereits nach einer Stunde Fahrzeit waren wir mitten in Köln. Jetzt mussten wir noch unser Auto parken. Das letzte Mal hatten wir den Parkplatz direkt über die Globus Group reserviert. Diese Parkplätze befinden sich in Köln ein wenig außerhalb in einem Industriegebiet und Ihr werdet dann mit einem Bus zum jeweiligen Schiff gebracht und auch dort wieder abgeholt. Es ist auf jeden Fall praktisch, da Ihr Euch so um Nichts kümmern müsst. Aber wie immer hat Bequemlichkeit auch seinen Preis. Aktuell bezahlt man hier für für einen Tag 46€, für eine Woche werden 108€ verlangt. Das war uns für einen Tag eindeutig zu teuer. Also parkten wir dieses Mal im Parkhaus Rhein Triadem. Hier beliefen sich die Kosten fürs Parken auf 18€/Tag. Vorab informierten wir uns über den konkreten Liegeplatz des Schiffes und am Tag der Anreise kontrollierten wir dies nochmals auf der Seite Vesseltracker. Denn in Köln gibt es jede Menge unterschiedliche Liegeplätze. Und da es auch noch regnete, hatten wir keine große Lust am Rheinufer einen längeren Spaziergang zu unternehmen. Bereits nach kurzem Fußweg erreichten wir den Liegeplatz der A-ROSA Brava.
Daten & Fakten Flusskreuzfahrtschiff A-ROSA Brava
Schiffstaufe: 01.04.11
Taufpatin: Mirjam Brockmann
Baujahr: 2010/11
Länge: 135m
Breite: 11m
Tiefgang: 1,60m
Passagieranzahl: 202
Kabinenanzahl: 99 (davon 70 mit französischem Balkon)
Während unserer Stippvisite waren nur 70 Passagiere an Bord, also bei weitem nicht ausgebucht.
Baugleich mit der A-ROSA Brava sind die Schwesterschiffe A-ROSA Aqua & A-ROSA Viva.
Den Deckplan findet Ihr hier.
Checkin
Wir betraten die A-ROSA Brava über den Haupteingang, der sich auf Deck 3 befindet. Dort wurden wir sehr freundlich von dem Reiseveranstalter und einer A-ROSA Mitarbeiterin empfangen. Auch um unser Handgepäck wurde sich direkt gekümmert und es wurde dann im Anschluß direkt bis vor die Kabine gebracht. Als zusätzliche nette Geste erhielten alle Gäste eine Rose als Willkommensgeschenk. Da wir ein paar Minuten zu früh ankamen und das Einschiffungsbuffet erst ab 14 Uhr startete und auch die Kabinen noch nicht bezugsbereit waren, wurden wir gebeten erst einmal in der Lounge Platz zu nehmen. Nach weiteren 5 Minuten kam dann die Durchsage, dass die Kabinen bezugsfertig seien. In der Kabine sollten wir dann unsere Bordkarten vorfinden, eigentlich, denn bei uns hat es nicht geklappt. Wir fanden zwar Tanjas Bordkarte korrekt vor, jedoch die Bordkarte für Daniela war nicht korrekt. Die Bordkarte hatte sowohl den falschen Nachnamen als auch die falsche Kabinennummer. Da wir aber sowieso an der Rezeption unsere Ausweise vorzeigen mussten, erledigten wir dies in einem Gang. An der Rezeption auf Deck 2 angekommen, trafen wir auch schon auf die Mitreisende mit Danielas Karte. So konnten wir kurzer Hand tauschen und den Fall schnell lösen. Danach ging es erst einmal kurz zurück auf die Kabine.
Kabine 323 Kategorie D mit französischem Balkon
Bereits als wir zum ersten Mal die Kabine betraten, stieg uns ein übler Geruch in die Nase. Es roch irgendwie immer nach Klo in unserer Kabine. Dies hat sich auch nach ausgiebigen Lüften nicht verbessert und wir haben bis jetzt keine genaue Ahnung, woher dieser Geruch stammte. Das Kuriose im Badezimmer war der Geruch deutlich weniger als in der eigentlichen Kabine?!
Aber kommen wir nun zu den positiveren und angenehmeren Informationen zur Kabine.
Lage der Kabine
Unsere Kabine befand sich auf Deck 3 im mittleren Bereich. Unserer Meinung nach von der Lage her unschlagbar, da sich auf Deck 3 auch alle Restaurants & Lounges befinden, so muss man hierzu keine Treppen steigen. Aber Deck 3 hat leider auch den Nachteil, dass es direkt unter Deck 4 dem Sonnen- und Außendeck liegt. Genau das kann zu einem Problem führen, wenn man einen leichten Schlaf hat, da man von dem oberen Deck deutliche Laufgeräusche von anderen Mitreisenden wahrnimmt.
Ausstattung der Kabine
Balkon
Wie bereits erwähnt, verfügte unsere Kabine über einen französischen Balkon, was ja schon ein gewisser Luxus auf einem Flusskreuzfahrtschiff ist. Aber auch hier gibt es bei diesem Schiff eine Besonderheit, die wir so nicht erwartet hätten. Zum Einen sind es die Balkontüren, denn anders als auf der Asara, handelt es sich hier nicht um Schiebetüren. Die Balkontüren stehen also, wenn sie geöffnet werden mitten in dem begrenzten Raum am Fenster. Somit ist der Platz zwischen Bett & Fenster total zugestellt.
Ebenfalls gibt es in der Kabine nur einen Stuhl zum Sitzen. D.h. wenn Ihr es Euch also in der Kabine gemütlich machen wollt und das Balkonfeeling geniessen möchtet, muss entweder einer auf dem Hocker ohne Rückenlehne sitzen oder Ihr macht es Euch auf dem Bett gemütlich. Hier hat man sich unserer Meinung nach kaum Gedanken darüber gemacht, wie die Sitzmöbel in der Kabine gestaltet sein sollten.
Bett
Kommen wir nun zu einem wichtigen weiteren Möbel, dem Bett. Von der Optik her durch den Baldachin sehr schön anzusehen und auch die Matratzen waren von guter Qualität. Aber bereits beim ersten Blick auf das Kopfkissen war uns klar, dass wir hier keine sehr geruhsame Nacht verbringen werden.
Denn wenn ein Kopfkissen fast nur aus Bezug besteht und das Kopfkissen selbst auf DIN A4 Größe zusammengeknuddelt immer noch nur wenige cm hoch ist, haben wir ein Problem die richtige Liegeposition zu finden. Nach dieser Nacht waren wir uns beide einig, wenn wir eine Woche auf dem Schiff gewesen wären, hätten wir uns sicherlich in irgendeinem Hafen ein eigenes Kopfkissen gekauft.
Mobiliar und sonstige Einrichtung
Das sonstige Mobilar in der Kabine war gepflegt, wirkte aber durch das verwendete Holz ein wenig Altbacken. Der Kleiderschrank hätte unserer Meinung nach auch besser gestaltet sein können. Denn mit nur 8 Kleiderbügeln und einem 50 cm Kleiderschrank mit Kleiderstange kommt man sicherlich bei längeren Reisen nicht weit. Ansonsten standen nur Fächer zur Verfügung. Ebenfalls im Schrank vorhanden der Safe und die Rettungswesten.
Was wir vergebens gesucht haben, war eine Minibar oder Kaffee-/Teezubereitungsmöglichkeit auf der Kabine.
Bad
Das Badezimmer verfügte über eine Glasduschkabine (Gott sei Dank nicht der gehasste Duschvorhang).
Und falls Ihr Euch ein paar Mühle/Damespielsteine mitbringt, könnt Ihr sogar auf dem weiß-rot karierten Fliesen Mühle oder Dame spielen 😉
Freizeitgestaltung auf der A-ROSA Brava
Auf Deck 3 findet Ihr den Wellness-Bereich mit Außenruhefläche und Whirlpool, hier könnt Ihr Euch auch im dazugehörigen Spa und Saunarium verwöhnen lassen. In der Schiffsmitte auf Deck 3 liegt der kleine Bordshop.
Auf Deck 4 dem Außen- und Sonnendeck befindet sich ein Putting Green, ein Shuffleboard und ein Schachspielfeld.
An heißen Tagen könnt Ihr Euch hier mit der Außendusche abkühlen.
Bei unserer Reise hätten wir jedoch besser Regenschirme gebrauchen können.
Am Abend könnt Ihr dann in der Lounge einen leckeren Cocktail trinken, auf der kleinen Tanzfläche Abzappeln oder Euch mit einem Karten- oder Brettspiel vergnügen.
Im hinteren Teil des Schiffes auf Deck 3 befindet sich ebenfalls noch ein Außensitzbreich mit einer kleinen Außenbar, wo man im Sommer sicherlich schön draußen essen & trinken kann. Leider bei unserem Besuch aufgrund des Wetters nicht nutzbar.
Essen & Trinken auf der A-ROSA Brava
Wie Ihr wisst, sind wir keine großen Fans von Buffets zum Mittag- oder Abendessen. A-ROSA setzt aber auf diese Essenform bei allen Flusskreuzfahrten. À la carte steht nur gegen Aufpreis zur Verfügung. Auf unserer Stippvisite erfolgten alle Essen in Buffetform.
Gestartet sind wir mit einem kleinen Willkommensbuffet im Marktrestaurant, dass aus diversen Kuchen- und Brötchenvariationen bestand. Dazu konnten wir uns Kaffee- und Tee selbst an der Getränkestation holen. Von der Qualität her soweit ok, aber nichts Besonderes.
Am Abend dann das nächste Buffet und auch hier, es gab zwar ausreichend Essen, aber wir hatten wie sooft beim Buffet das Gefühl, dass hier nur die Masse statt Klasse zählt. Teilweise waren die Speisen nur noch lauwarm und auch etwas Besonderes suchte man vergeblich.
Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen fanden wir von allen Buffets noch am besten. Es gab ausreichend Wurst-, Käse- und Brotvariationen. Nur unser bestelltes Omelett konnte nicht so wirklich punkten.
Hier ein paar Eindrücke vom Frühstücksbuffet:
Also unsere persönliche Meinung zum Essen, wir fanden es ein wenig lieblos. Sei es beim Anrichten oder auch beim Würzen der Speisen.
FAZIT
Wir haben durch die Stippvisite auf der A-ROSA Brava eine weitere Reederei kennengelernt, die Flusskreuzfahrten anbietet und wir hatten, wie auch der A-ROSA Slogan besagt, eine “Schöne Zeit”.
Uns konnte jedoch weder das Kabinen- noch das Gastronomiekonzept von A-ROSA überzeugen. Vielleicht waren wir auch durch die Flusskreuzfahrt auf der Asara von Phoenix Reisen schon zu sehr verwöhnt.
4 Comments
Hallo Ihr Beiden, ich habe ja im vergangenen Jahr schon Euren Kurztrip auf der Asara kommentiert, da wir damals die Minireise auf der Anesha gemacht haben. Euer Bericht über die Asara hat uns gut gefallen und da uns der Aufenthalt auf der Anesha so gut gefallen hat, haben wir im Dezember eine Adventskreuzfahrt von Köln nach Straßburg und zurück unternommen. Diese hat unseren positiven Eindruck wieder bestätigt und wir machen jetzt im April eine Minireise nach Amsterdam und zurück, wieder auf der Anesha. Vor einigen Wochen haben wir einen Bericht über eine Flußkreuzfahrt auf der Donau mit einem A-Rosa Schiff im Fernsehen gesehen und schon dieser hat uns gezeigt, was Ihr Beide jetzt erlebt habt. Ich glaube nicht, das Ihr mit der Reise auf der Asara zu verwöhnt wart, es ist nun mal das Prinzip von Phoenix, das man sich auf den Schiffen wie zu Hause fühlt und auch das Preis-Leistungsverhältnis ist vollkommen in Ordnung. Wir haben die Preise mit A-Rosa verglichen und da schneidet Phoenix wesentlich besser ab. Ich finde es gut, das Eure Berichte sehr objektiv sind und sie klar aussagen, wie Ihr die Reisen empfunden habt. Wenn wir auch noch in den Anfängen mit Kreuzfahrten stehen und auch nicht so tolle Reisen wie Ihr machen werdet, lese ich immer mit großem Interesse alles was Ihr so erlebt. Übrigens machen wir im November eine Reise mit der MS Albatros zu den Weihnachtsmärkten an der Ostsee, da sind wir beide schon sehr gespannt drauf. Wenn Ihr mögt, werde ich davon berichten.
Herzliche Grüße aus Solingen und Euch Beiden ein schönes Osterfest
Christiane
Hallo Christiane,
es freut uns sehr, dass Du mit so größerem Interesse unsere Beiträge verfolgst 🙂 Wir schätzen es wirklich, wenn wir so wie von Dir persönliches Feedback erhalten.
Das Euch die Anesha von Phoenix Reisen so gut gefällt, können wir wirklich gut nachvollziehen. Wenn wir mehr Urlaubstage zur Verfügung hätten, würden wir sicherlich auch mehr Flusskreuzfahrten in Europa unternehmen. Aber die Unbeständigkeit des europäischen Wetters spielt für uns bei der Urlaubsplanung gerade für längere Urlaube immer wieder eine große Rolle. Denn wir mögen es im Urlaub am liebsten mit Temperaturen über 30 Grad und Sonnenschein.
So eine Minireise so wie Ihr sie gebucht nach Amsterdam würden wir natürlich auch jederzeit machen, sobald ein gutes Angebot kommt und das Datum passt, sind wir mit dabei.
Eure Tour mit der Albatros klingt auf jeden Fall spannend und wir sind sehr gespannt, wie es Euch gefällt.
Für uns geht es in 2 Wochen auf die Symphony of the Seas, aber das hast Du ja wahrscheinlich schon in unseren Beiträgen gelesen. Wir lieben auch die großen Kreuzfahrtschiffe und sind schon total gespannt. Wie es uns auf der Symphony gefallen hat, wirst Du dann schon bald in dem ein oder anderen Beitrag erfahren.
Wir wünschen Euch ebenfalls schöne Ostertage
Danni
Danke für euren Beitrag. Klingt soweit ja gut bis auf die Kleinigkeiten.Für mich ist eine Kreuzfahrt jetzt eher weniger was und eine Flusskreuzfahrt erst recht. Da werden hier viel zu viele in der Familie ganz schnell Seekrank .Schön eure Einblicke lesen zu können, wirklich sehr informativ.
Lg aus Norwegen
Ina
Hallo Ina,
danke für Deinen Kommentar und das Du unseren Bericht informativ findest.
Bezüglich der Seekrankheit Deiner Familie also auf einer Flusskreuzfahrt gibt es so gut wie keinen Seegang und somit ist Seekrankheit dabei eigentlich unüblich.
Bezüglich der Reiseart Kreuzfahrten, das Spektrum ist echt vielfältig und meiner Meinung nach findet hier jeder seine “Art” der Urlaubsgestaltung.
Viele Grüße nach Norwegen
Danni